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Annette Ganssmüller-Maluche „live“ im Gespräch mit Schulleitung und Lehrerkollegium

In der Mittelschule Unterschleißheim informierte sich Annette Ganssmüller-Maluche zusammen mit Annette Walz, Vorstand des AWO Kreisverbandes München-Land, über die Wünsche und Probleme der Schulleitung und des Lehrerkollegiums. Mitarbeiter der AWO sind in der Jugendsozialarbeit (JaS) und in den gebundenen Ganztagsklassen aktiv. (v.l.) Schulleiterin Gina Hanke, Annette Ganssmüller-Maluche, Annette Walz und Ulrike Johnsson, AWO Fachbereichsleitung Schule.

Unterschleißheim – Wie sieht der Arbeitsalltag für Mittelschullehrer aus? Welche Probleme haben sie? Und welche Wünsche? Annette Ganssmüller-Maluche, stellvertretende Landrätin und SPD-Kandidatin für die Landtagswahl im Oktober, informierte sich darüber bei einem Besuch der Mittelschule in Unterschleißheim in Begleitung von AWO Vorstand Annette Walz.

 

Die Mittelschule in Unterschleißheim ist mit 400 Schüler*innen eine der größten Mittelschulen im Landkreis München. Der Migrationsanteil beträgt 60 Prozent. An der Schule gibt es die Jugendsozialarbeit (JaS) in Trägerschaft der AWO München-Land sowie acht gebundene Ganztagsklassen. AWO Mitarbeiter*innen betreuen die Schüler*innen der Ganztagsklassen in der Mittagszeit. An den Nachmittagen bieten sie in Arbeitsgruppen freizeitpädagogische Aktivitäten an, die unterschiedlichste Interessen der Kinder und Jugendlichen abdecken – vom Kegeln über Zumba bis hin zum Malen. An der Schule gibt es auch eine Musikklasse und eine Schülerband.

 

Darüber hinaus gibt es die JaS, ein präventives Unterstützungs- und Hilfsangebot der Jugendhilfe. Die derzeit zwei Vollzeitstellen an der Mittelschule, finanziert vom Landkreis München und der Stadt Unterschleißheim, sollen um eine Halbtagsstelle aufgestockt werden. Schulleiterin Gina Hanke ist froh über das Engagement der Sozialpädagogen. „Die Schüler werden nicht einfacher und deshalb können wir sehr gut mehr Unterstützung brauchen“, sagt die Schulleiterin.

 

Das 50-köpfige Lehrerkollegium, dessen primäre Aufgabe die Wissensvermittlung sein sollte, sieht sich immer mehr in der Rolle der „Ersatzeltern“. Vom Lehrer werde heute erwartet, dass er den Schulstoff vermittle und nebenbei den Schüler*innen das Grüßen, das Fahrradfahren, das Schwimmen und die Tischmanieren beibringe. Es fehle den Kindern heute sogar an Grundfertigkeiten wie dem Umgang mit der Schere oder dem Binden der Schuhbänder, wie Lehrer feststellen.

 

Fazit: Die gesellschaftliche Struktur hat sich verändert und damit die Anforderungen an die Schule. Eine fundierte Begleitung der Schüler*innen in der Mittelschule wäre deshalb wünschenswert. Neben der Lehrtätigkeit können die Defizite einer „Erziehung von Autorität bis Laissez-faire“ nicht aufgefangen werden, wie ein Pädagoge stellvertretend für seine Kolleg*innen beschrieb. Ideal wäre aus Sicht der meisten eine zusätzliche Kraft in jeder Klasse, die sich um die sozialen Probleme kümmert sowie eine Psychologenstelle für die Schule. Gut, dass die JaS als Feuerwehr im Einsatz ist, wurde übereinstimmend festgestellt.

 

„Es war lehrreich, hier zu sein und direkt aus der Praxis zu hören, wie es läuft“, sagte Annette Ganssmüller-Maluche. Die Stimmung, die ihr kürzlich in einer Landtags-Diskussion zu diesem Thema vermittelt worden sei, habe sie hier „live“ erlebt. Sie versprach, Wünsche wie eine bessere Personalausstattung aber auch eine bessere Bezahlung für den immer anspruchsvoller werdenden Lehrerberuf mitzunehmen und zur Sprache zu bringen.

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