Die AWO bietet an: Soziales Jahr als Testlauf für die Arbeitswelt oder für die berufliche Neuorientierung
Landkreis – Viele Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen stehen vor der Frage: Was kommt nach der Schule? Ehemals Selbständige oder Berufstätige suchen nach den Corona-Einschränkungen eine neue berufliche Perspektive. Ein Freiwilligendienst kann eine gute Alternative für alle sein, die sich sinnvoll engagieren und zugleich das Arbeitsfeld des Sozialbereichs kennenlernen wollen. Ob Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) für junge Menschen bis 27 Jahre oder der Bundesfreiwilligendienst (BFD), der allen Altersgruppen offensteht – in den Einrichtungen des AWO Kreisverbandes München-Land e.V. können Menschen in den Berufsalltag eintauchen und Spaß dabei haben.
Aufgrund der Corona-Pandemie und vieler Monate im Homeschooling stehen viele Absolventen vor der Frage, wie es weitergehen soll. „Das Freiwillige Soziale Jahr ist eine Bildungs- und Orientierungszeit, die helfen kann, berufliche Perspektiven zu entwickeln“, sagt Michael Germayer, Vorstand des AWO Kreisverbands München-Land e.V. Germayer: „FSJ und BFD bieten interessierten Freiwilligen die Möglichkeit, durch aktive Mitarbeit soziale Berufsfelder kennenzulernen und dabei soziale, praktische und gesellschaftspolitische Kompetenzen zu erwerben.“ Zum Beispiel bei der praktischen Mithilfe in Kitas oder Mittagsbetreuungen, in der Wohnungsnotfallhilfe oder in den AWO Sozialkaufhäusern. Durch individuelle Begleitung werden die passenden Einsatzorte für jeden ausgewählt. Durch Bildungsangebote, insbesondere im FSJ, werden neue Kenntnisse erworben und individuelle Fähigkeiten entwickelt.
Im AWO Kreisverband München Land e.V. sind im Moment neun junge Mitarbeiter*innen als FSJler oder BFDler, wie sie kurz genannt werden, beschäftigt. Fünf davon absolvieren ihren Dienst als Freiwilliges Soziales Jahr in einer der 23 AWO Kitas im Landkreis München. Drei weitere machen dort den Bundesfreiwilligendienst, einer ist im AWO Sozialservice im Einsatz.
Einer von ihnen ist Lucas von Reinhardstoettner. Der 18-jährige Münchner war ein Jahr lang als BFDler im Kreisverband beschäftigt. „Ich hatte schon ein Schüler-Praktikum in der Wohnungsnotfallhilfe gemacht, dass mir großen Spaß gemacht hat. Ich wollte aber mehr wissen über den sozialen Bereich und habe mich deshalb um eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst beworben“, sagt Reinhardstoettner. Ein Jahr lang hatte er die Chance, sich in vielen Einrichtungen der AWO umzuschauen. Im Bereich Obdachlosigkeit genauso wie in der Schuldner- und Insolvenzberatung, den Klawotten, der Geschäftsstelle
bis hin zur Presseabteilung des Verbands. „Ich habe vieles gelernt. Besonders interessant war für mich der Blick hinter die Kulissen. Wenn man mit Klienten spricht und erlebt, wie deren Alltag aussieht und wie sie leben. Ich habe auch viel über mich selbst erfahren, was meine Stärken sind und meine Schwächen. Im Zeitmanagement musste ich noch etwas lernen, aber dafür kann ich gut mit den Klienten.“
Auch sein Wissen bei digitalen Fragen stellte Reinhardstoettner unter Beweis. So war er engagiert bei der Sache, als die Informationen auf die Tablets zur Online-Wohnungssuche aufgespielt und den Klienten der Umgang mit dem Gerät erklärt werden musste. Außerdem hat er die Gestaltung des Instagram-Auftritts angestoßen. „Ich kann das BFD jedem ans Herz legen, der in den sozialen Bereich hineinschnuppern möchte“, sagt er. Sein nächstes Ziel ist die Fachoberschule, wo er das Abitur machen will.
Während des FSJ oder des BFD erhalten die Freiwilligen ein Taschengeld in Höhe von 429 Euro sowie einen Verpflegungskostenzuschuss in Höhe von 100 Euro. Außerdem sind die Freiwilligen sozialversichert. Start des Freiwilligendienstes ist in der Regel am 1. September eines Jahres. Spätere Eintrittstermine sind nach Absprache möglich. In der Regel dauert der Bundesfreiwilligendienst zwölf Monate, mindestens jedoch sechs und höchstens 18 Monate. Ob FSJ und BFD, ist in erster Linie eine Frage des Alters. Einzelheiten dazu sind im Internet zu finden www.awo-bayern.de/mitmachen/freiwilligendienst/
„Freiwilliges Engagement lohnt sich für Alle und ist gerade für die Engagierten ein großer persönlicher Gewinn: Junge Menschen sammeln praktische Erfahrungen und erhalten erste Einblicke in die Berufswelt. Bürgerschaftliches Engagement hat bei der AWO eine lange Tradition. Wir freuen uns, wenn junge Leute oder Leute aus ganz anderen Arbeitsbereichen frischen Wind in unsere Einrichtungen bringen“, sagt AWO Vorstand Dr. Gabriele Rössler. Die Freiwilligendienste stärkten nicht nur das Bewusstsein in der Gesellschaft für das bürgerschaftliche Engagement, sondern beeinflussten auch die Berufswahl oder die berufliche Neuorientierung.
Sie sind interessiert an einem Freiwilligendienst? Bewerbung an bewerbung@awo-kvmucl.de oder direkt an die AWO Einrichtung in der Nähe. Mehr Infos zum Kreisverband www.awo-kvmucl.de