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Aktuelles aus dem Kreisverband

Die AWO Schuldnerberatung warnt: Mit der Inflation steigt das Schuldenrisiko

Landkreis – „Was können wir uns noch leisten? – Überschuldungsrisiko Inflation“ – so lautet das Thema der Aktionswoche der Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) vom 12. bis 16. Juni 2023.

 

„Wir spüren alle deutlich, dass die Preise für Lebensmittel ebenso ansteigen wie die für Energie und Mieten“, sagt Stefanie Sonntag, Leitung der AWO Schuldner- und Insolvenzberatung des Kreisverbands München-Land e.V. „Besonders hart trifft es Haushalte mit knappem Einkommen, die es schon vor dem Anstieg der Inflation kaum geschafft haben, über die Runden zu kommen. Für Bezieher*innen von Sozialleistungen wird es immer schwieriger.“

 

Wenn bereits deutlich mehr als ein Drittel des Einkommens für die Wohnungsmiete ausgegeben werden müsse, wie dies im Landkreis oftmals der Fall sei, seien die stark gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten kaum mehr zu stemmen, ohne das Konto zu überziehen, sagt Sonntag. Hinzu kommt, dass der ohnehin schon teure Dispokredit noch kostspieliger wird. Aber gerade Haushalte mit knappem Einkommen müssen diesen viel häufiger nutzen. Ebenso wird es für manche Familie, die sich ein Eigenheim geleistet hat, ein böses Erwachen geben, wenn die Anschlussfinanzierung nach dem Auslaufen der Zinsbindung und der Neuverhandlung spürbar teurer wird.

 

„Betroffene bemühen sich, die Löcher zu stopfen. Aber auf die Beratungsstellen kommt zeitverzögert eine steigende Nachfrage zu“, sagt Sonntag. Das belegt die jüngste Umfrage der AG SBV. Der Beratungsbedarf wächst deutlich. Den Schuldnerberatungsstellen kommt als erste Anlaufstelle eine wichtige Funktion
in der Information der Menschen zu – hier kann über Ansprüche und Verfahrenswege
aufgeklärt und der Zugang zu existenzsichernden Leistungen aufgezeigt werden.

 

Erreichbarkeit der Behörden ist erforderlich

Die Hilfesuchenden ebenso wie die Beratenden sind zwingend auf
die Erreichbarkeit und Zugänglichkeit der zuständigen Behörde angewiesen. Wie eine
Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW) belegt, sind viele Jobcenter in Folge der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen nach wie vor schlecht erreichbar. Beratungsprozesse und die Auszahlung von existenzsichernden Maßnahmen ziehen sich hin, Fristen können nicht eingehalten

werden. Und auch der Forderung nach einfachen, verständlichen und gebündelten Anträgen für die Betroffenen schließt sich die AWO Schuldner- und Insolvenzberatung an.

 

Mehr Infos auf der AWO Homepage www.awo-kvmucl.de/sozialservice-uebersicht/

 

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