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Aktuelles aus dem Kreisverband

Stefan Wallner, Leiter der AWO Wohnungsnotfallhilfe, zu Gast beim Bundespräsidenten

Um die Wohnungslosigkeit ging es bei dem Treffen mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, zu dem Stefan Wallner, Leiter der Wohnungsnotfallhilfe des AWO Kreisverbandes München-Land e.V. (Dritter v.r.), eingeladen war. Foto: Bundespresseamt

Landkreis ­– Stefan Wallner, Leiter der Wohnungsnotfallhilfe des AWO Kreisverbandes München-Land e.V., war am „Tag der Wohnungslosen“ (11. September 2022) zu einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue eingeladen. Dabei hatte er die Möglichkeit, seine Perspektiven aus der langjährigen Praxis im Landkreis München einzubringen.

 

„Ich habe teilgenommen als Vertreter des AWO Kreisverbands München-Land e.V. und speziell für die 15 Mitarbeiter*innen des SozialService, die sich Tag ein und Tag aus für Menschen engagieren, die ihre Wohnung verloren haben oder denen der Verlust droht“, sagt Stefan Wallner. Seine Bilanz nach dem Treffen: „Der Blick auf die bundesweiten Aktivitäten, den dieser Tag ermöglicht hat, hat sich gelohnt.“

 

Der Start der FOL, der Fachstelle zur Verhinderung von Obdachlosigkeit im Jahr 2007, sei für den Landkreis ein großer Schritt in die richtige Richtung gewesen. Zug um Zug sei die FOL seither zur Wohnungsnotfallhilfe weiterentwickelt worden. Zum Beispiel durch das „Unterstützte Wohnen“, die Beschäftigung einer Immobilienmaklerin, die Kooperation mit Rechtsanwälten und Wohnungsbaugenossenschaften sowie der Unterstützung von Menschen am Tag der Zwangsräumung. Wallner: „Das alles passiert in einer kollegialen Zusammenarbeit mit den Gemeinden, dem Jobcenter, dem Landratsamt und den vielen anderen Trägern. In der Diskussion mit Politikern, Vertretern von Wohnungsämtern und Stiftungen aus ganz Deutschland hat sich gezeigt, dass nicht alle so gut aufgestellt sind“, sagt Stefan Wallner.

 

Entwicklungs- und Verbesserungspotential:

Doch auch im Landkreis München sieht Wallner noch Entwicklungs- und Verbesserungspotential: „Wir wünschen uns in allen Gemeinden des Landkreises ein Recht auf Beratung für die Menschen, die obdachlos werden. Wer seine Wohnung verliert, steht in der Regel vor einem ganzen Berg von Problemen. Oft ging der Arbeitsplatz verloren, gibt es gesundheitliche und/oder finanzielle Schwierigkeiten oder fehlen die sozialen Kontakte.“ Erst wenn diese „Baustellen“ geklärt seien, mache die Suche nach einer neuen Wohnung wirklich Sinn und sei der Mensch „mietfähig“.

 

Hintergrund:

Steinmeier: „Müssen gemeinsam dafür sorgen, dass niemand sein Zuhause verliert”

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte am Tag der Wohnungslosen die Befürchtung, dass aufgrund der steigenden Preise im Herbst und Winter noch mehr Menschen in Deutschland ihre Wohnung verlieren. Das drohe etwa armen Menschen und Familien, die wegen der steigenden Preise ihre Miete oder Nebenkosten nicht mehr bezahlen könnten, sagte der Politiker am Sonntag bei einer Rede im Schloss Bellevue. „Wir müssen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass niemand, der wegen der steigenden Wohnkosten in Zahlungsschwierigkeiten gerät, sein Zuhause verliert oder sogar auf der Straße landet.”

 

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