Pioniere in Sachen Inklusion – AWO setzt wegweisendes Projekt um
„Gleiches Recht für alle“ – so fasste Max Wagmann die Kernforderung der UN-Behindertenrechtskonvention zusammen, die Deutschland unter dem Schlagwort „Inklusion“ umsetzt. Der AWO Kreisverband ist seit vergangenen September Träger des wegweisenden Modellprojekts „Inklusive Schule“ und damit für 21 Integrationshelferinnen und Integrationshelfer zuständig, die Kinder mit seelischen Behinderungen in die Schule begleiten. Auf einer Fachveranstaltung im Landratsamt wurde das Projekt offiziell vorgestellt.
„Alle schauen darauf, was wir hier im Landkreis erreichen“, betonte Landrätin Johanna Rumschöttl den hohen Stellenwert des Projektes, das von der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird. Zuständig hierfür ist Professor Dr. Reinhard Markowetz, der über den Begriff Inklusion referierte und die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Projektes beleuchtete.
„In der schulischen Inklusion treffen zwei verschiedenen Konzepte aufeinander, die wir vereinen müssen, nämlich Jugendhilfe und Schule“, so Markowetz. Es biete sich nun die Chance, neue Wege der Kooperation zu finden und somit ein Konzept zu entwickeln, das bayernweit zum Einsatz kommen könnte.
Als Vertreter der AWO und somit der Jugendhilfe äußerte sich Geschäftsführer Michael Wüstendörfer ebenfalls zu dieser Problematik und bezog sich dabei vor allem auf die Integrationshelferinnen und Integrationshelfer. Sie seien vor Ort im Einsatz und leisteten somit einen entscheidenden Beitrag für die Umsetzung des Modells. „Vertrauen, Respekt und gegenseitige Anerkennung sind die Schlüssel dafür, dass Inklusion in den Schulen gelingt“, so der Geschäftsführer.
Auch der Kreisvorsitzende Max Wagmann würdigte das Engagement der AWO-Kollegen: „Die Arbeit mit den Kindern erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und manchmal auch gute Nerven. Integrationshelfer haben keinen leichten Job, aber einen, der für unsere Gesellschaft von großer Bedeutung ist.“
Ob sich das Modell der Schulbegleiter aber in der Praxis bewähre, werde sich erst noch zeigen, betonte Johanna Rumschöttl. „Wir stehen am Anfang der schulischen Inklusion“, bestätigte auch Reinhard Markowetz. „Sind aber auf einem guten Weg.“
Neben dem AWO Kreisverband München-Land e.V. und dem Staatlichen Schulamt sind als weitere Projektpartner das Kreisjugendamt sowie die Stiftung Bildungspakt Bayern als Projektpartner an Bord.