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Zehn Jahre Klawotte Unterschleißheim – Wie ein Magnet zieht die AWO Einrichtung bis heute die Menschen an

Landkreis – Los ist immer etwas, wenn die AWO Klawotte in Unterschleißheim geöffnet hat. Aber am 21. Juli war der Andrang besonders groß. Es kamen nicht nur die Stammkunden, sondern auch eine Menge Honoratioren und Gemeindebürger, denn es wurde das zehnjährige Bestehen gefeiert.

 

Am 20. Juli 2013 war die Klawotte an den Start gegangen und ist seither aus dem Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken. Mit Unterschleißheim war das Triple geschafft: Nach Ottobrunn/Riemerling und Martinsried war dies die dritte Klawotte, die der AWO Kreisverband München-Land e.V. eröffnet hat, stellte Präsidiumsvorsitzender Max Wagmann fest. Fünf AWO Klawotten gibt es mittlerweile im Landkreis, eine weitere im Landkreis Starnberg. „Die Klawotten sind eine Erfolgsgeschichte“, so Wagmann. Ein Erfolg, der vor allem den vielen engagierten Ehrenamtlichen zu verdanken sei.

 

Wie Otto Bußjäger, stellvertretender Landrat, feststellte, habe die AWO mit den Klawotten wieder einmal eine passgenaue Lösung geliefert. Sie habe den ökologischen Aspekt der Wiederverwertung lange vor der Öko-Bewegung erkannt. Hinzu komme die soziale Komponente der Hilfe, die leider von immer mehr Menschen in Anspruch genommen werden müsse. Bürgermeister Christoph Böck gab offen zu, dass er vor zehn Jahren bei der Eröffnung hinsichtlich der Nachfrage ein bisschen skeptisch gewesen sei. Doch in den Jahren habe sich die Klawotte zu einer wichtigen Hilfseinrichtung und einem gerne besuchten Treff in der Gemeinde entwickelt, der Zukunft habe.

 

„Die Klawotte hat sich vom Kind zum Vorschulkind und jetzt zum Teenager entwickelt“, freute sich Gabriele Schmid-Scherr, die seit der ersten Stunde die Klawotte leitet. Die Spenden ermöglichten es, ein interessantes, buntes und gepflegtes Warenangebot anzubieten und damit den Menschen, die nicht das große Geld in der Tasche haben, zu helfen, sagte sie. Die Klawotte sei ein Ort der Begegnung und des Austauschs für alle Bürger*innen. Allen stehe das Haus für den Einkauf offen – nicht nur Bedürftigen.

 

Den Spendern dankte sie für ihre Treue. Nur so sei es ihr und ihren 70 ehrenamtlichen Helfer*innen in den vergangenen Jahren möglich gewesen, so vielen Menschen zu helfen und sie glücklich zu machen. Glücklich macht offenbar auch die Arbeit in der Klawotte. 16 Mitarbeiter*innen sind seit der ersten Stunde dabei und denken nicht an den „Ruhestand“.

 

Am Prinzip der Klawotte hat sich seit der Gründung nichts geändert: Engagierte Bürger spenden gut erhaltene Kleidung, Spielsachen, CDs sowie Haushaltswaren, die von den ehrenamtlichen Helfern der Klawotte sortiert und mit bezahlbaren Preisen ausgezeichnet werden. Bedürftige können sogar für die Hälfte einkaufen.

 

Mehr Infos zu unseren sechs AWO Klawotten unter www.klawotte.de

 

Das Triple ist geschafft: neue Klawotte in Unterschleißheim

Der AWO-Kreisverband hat am 20. Juli die mittlerweile dritte „Klawotte“ eröffnet. Das neue Sozialkaufhaus mit Herz lädt in Unterschleißheim an der Landshuter Straße 35 zum günstigen Einkaufen. Bereits an Tag 1 verzeichnete die neue Klawotte einen hohen Umsatz.

Zur offiziellen Eröffnung strömten nicht nur zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, sondern auch allerhand Prominenz aus der Politik: Unterschleißheims Bürgermeister Christoph Böck ließ es nicht nehmen, das Erfolgsprojekt der AWO zu würdigen. Auch Christoph Göbel, der stellvertretende Landrat des Landkreises München lobte die gelebte Solidarität, die den Klawotten zugrunde liegt. Die Erlöse fließen nach Abzug der laufenden Kosten für Miete usw. in soziale Projekte vor Ort. „Wir engagieren uns da, wo’s wirklich brennt“, sagt Gabi Schmid-Scherr, Leiterin der neuen Klawotte.

Frauentraum1

Das Sozialkaufhaus, das es bereits in Riemerling und Martinsried gibt, hat sich auch in Unterschleißheim wieder als wahrer „Menschen-Magnet“ erwiesen: Bereits im Vorfeld fanden sich nach einem sehr gut besuchten Info-Abend zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die kräftig mit anpackten. Auch Helene Nestler, die „Mutter der Klawotten“ und Leiterin in Riemerling sowie Christina Einhellig, Klawotte-Chefin in Martinsried, waren am Eröffnungstag zur Stelle, um das Team um Gabi Schmid-Scherr zu unterstützen.
Das Prinzip ist einfach: Engagierte Bürger spenden gut erhaltene Kleidung, Spielsachen, CDs sowie Tisch- und Bettwäsche, die dann von den ehrenamtlichen Helfern der Klawotte sortiert und mit bezahlbaren Preisen ausgezeichnet werden. Ein Rock kostet etwa vier Euro, T-Shirts gibt es schon für zwei Euro und für ein niedliches Stofftier zahlt man oft nicht mehr als zwei Euro. Hartz IV-Empfänger können mit einem Berechtigungsschein von der Gemeinde sogar für die Hälfte einkaufen.

Weitere Infos und Öffnungszeiten
Klawotte Unterschleißheim
Landshuter Straße 35
85716 Unterschleißheim
Telefon (Leitung Gabi Schmid-Scherr ): 0176 167208-82
klawotte.ush@awo-kvmucl.de

  • Dienstag und Donnerstag 9 bis 13 Uhr
  • Freitag 13 bis 17 Uhr
  • Jeden 3. Samstag im Monat 9 bis 13 Uhr

Eine Patin fürs Lesen und Leben

Elisabeth Bartsch-Breitenwieser hilft einem Schulkind aus Afrika

Unterföhring. Ein ganz besonderes Beispiel für bürgerliches Engagement zeigt Elisabeth Bartsch- Breitenwieser, die schon lange im Ortsverein Unterföhring aktiv ist. Die 65-Jährige pflegt seit zwei Jahren eine Lese-Patenschaft zu Fahitadou. Das achtjährige Mädchen, dessen Eltern ursprünglich aus dem Togo stammen, ist Schülerin des sonderpädagogischen Förderzentrums in Unterschleißheim.

Vermittelt wurde die Patenschaft durch die Jugendsozialarbeiterin der Schule, Eva Schmehl. Sie wandte sich an Frau Bartsch-Breitenwieser in der Hoffnung, durch Ihren Kontakt zum AWO-Ortsverein wüsste sie jemanden, der Lust und Zeit hätte, eine junge Schülerin wöchentlich Nachhilfe zu geben und zu unterstützen. Die Eltern von Fahitadou kennt das Ehepaar Breitenwieser schon seit fast 20 Jahren, als diese damals als Asylbewerber nach Unterföhring kamen. Schon damals engagierten sich die Breitenwiesers für andere Mitbürger und lernten so Herrn Issa kennen, Fahitadous Vater. „Ich habe nicht lange überlegt und die Patenschaft selber übernommen“, so Bartsch-Breitenwieser.

Seitdem kommt Fahitadou jeden Dienstagnachmittag. Ob Fragen zum Schulstoff, gemeinsames Lesen, Rechnen und auch mal ein Diktat – die gemeinsamen Stunden mit ihrer Patin vergehen meist wie im Flug. Schwächen habe Fahitadou vor allem in Deutsch, erklärt die Patin. „Deshalb sind die Hausaufgaben nicht das wichtigste, sondern vor allem das Reden. Dabei festigt sich der Wortschatz ganz von selbst“, so Bartsch-Breitenwieser. Zu Fahitadous Klassenlehrerin pflegt sie einen lockeren Kontakt. Auch sie bestärkt die Patenschaft und erkennt darin eine positive Entwicklung des Mädchens.

Während der vergangenen zwei Jahre hat sich aus der Patenschaft ein sehr persönliches Verhältnis entwickelt. Ab und zu stehen sogar Ausflüge auf dem Programm oder die beiden kochen zusammen. „Ich freue mich selber immer sehr auf die Stunden die ich mit Fahitadou verbringe. Es ist ein gutes Gefühl ein Kind zu unterstützen, zu bestärken und zu erleben wie es sich weiterentwickelt.“

Text und Foto: Johanna Weirauch

Achtung Ehrenamtliche: Neben Schulen haben auch einige Kindergärten und Horte der AWO Interesse an Patenschaften. Sowohl Vorlesepatenschaften, Hausaufgabenhilfe, als auch tatkräftige Unterstützung im handwerklichen Bereich oder „Sport-Paten wären in vielen Einrichtungen willkommen.