Zum Hauptinhalt springen
Platzhalter
Kinder & Jugend

Schlagwort: #PRESSEMITTEILUNG

Arbeiten in einer Kita – Der AWO Kreisverband München-Land e.V. eröffnet Quereinsteiger*innen neue Wege

Lust darauf, die Energie für die Arbeit mit Kindern einzusetzen? Oder Lust verspürt, den aktuellen Job an den Nagel zu hängen und in den Erzieherberuf zu wechseln? Möglich macht dies ein Weiterbildungsangebot des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, das der AWO Kreisverband München-Land e.V. sofort aufgegriffen hat. Denn die AWO ist schon lange daran interessiert, neues Personal für Kitas zu gewinnen und Quereinsteiger*innen den Weg zur Kindererziehung zu eröffnen.

In Rekordzeit wurde ein Kursprogramm für die Weiterbildung zusammengestellt. Bereits ab März 2023 bietet die AWO einen Inhouse-Kurs an und bildet Teilnehmer*innen zur Ergänzungskraft in bayerischen Kitas aus. Mit diesem erworbenen Berufsabschluss können Teilnehmer*innen als Assistenzkraft, Ergänzungskraft oder Fachkraft in einer Kindertageseinrichtung tätig sein und von Anfang an Geld verdienen. Denn parallel zur Weiterbildung sind oder werden die Teilnehmer*innen unter anderem in AWO Einrichtungen beschäftigt.

Die Mehrzahl der 15 Plätze im Startkurs für AWO Mitarbeiter*innen war gleich belegt. Einige Restplätze können noch gebucht werden. Bei Interesse wird ein weiterer Kurs angeboten.

Das Beste dabei: Die Teilnehmer*innen können direkt in die Arbeit einsteigen und die Ausbildung begleitend absolvieren. Sie umfasst insgesamt 200 Unterrichtsstunden, die in Präsenz, als Online-Seminare und selbstorganisierten Lerneinheiten angeboten werden. Mit der Ausbildung können sie zunächst als Ergänzungskraft in der Mini-Kita und in einem weiteren Schritt als reguläre Ergänzungskraft in Kitas den pädagogischen Alltag verantwortungsvoll mitgestalten.

Wer noch nicht in einer Kita beschäftigt ist und an einer Weiterbildung teilnehmen möchte, muss zu Beginn der Qualifizierung die Zusage eines Arbeitgebers vorlegen, dass der/die Bewerber*in einer Mini-Kita, Kita (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort), im schulischen Ganztag oder in einer Großtagespflege einen Arbeitsplatz hat.
„Wir als AWO unterstützen diese Qualifizierung. Für unsere Mitarbeiter*innen, die an der Weiterbildung interessiert sind, beteiligen wir uns an den Kosten“, sagt Vorstand Diana Klöpper. Darüber hinaus werden Kurstermine, die innerhalb der regulären Arbeitszeit stattfinden, als Arbeitszeit anerkannt. Klöpper: „Wer teilnehmen möchte und noch keine Zusage für einen Arbeitsplatz in einer Mini-Kita, Kita, im schulischen Ganztag oder Großtagespflege hat, kann mit uns sprechen. Wir helfen gerne bei der Suche.“

Hier die Voraussetzungen, die Teilnehmer für den Quereinstieg erfüllen müssen:
• Sie müssen eine abgeschlossene, mindestens zweijährige nicht-einschlägige Berufsausbildung nachweisen, ein nicht-einschlägiges Studium oder den erfolgreichen Abschluss von Modul 2 (Assistenzkraft). Zusätzlich ist ein Abschluss der Mittelschule (analog: Hauptschule) oder ein höherer Bildungsabschluss erforderlich.
• Darüber hinaus müssen sie Praxiserfahrung mit Kindern nachweisen. Sie müssen mindestens 800 Stunden in einer Kita (Mini-Kita, Krippe, Kindergarten, Hort), im schulischen Ganztag, in der Kinder-/Großtagespflege, in der Mittagsbetreuung, in der Schulbegleitung oder ähnlichen Einrichtungen gearbeitet haben.
• Weitere Voraussetzung ist ein Mindestalter von 21 Jahren.
• Ausländische Bewerber*innen müssen Sprachkenntnisse im Niveau von mindestens B2 nachweisen.

Diana Klöpper: „Wir müssen neue Wege gehen, um interessiertes und engagiertes Personal für unsere Kitas zu finden. Wir begrüßen es, dass Quereinsteiger*innen der Weg erleichtert wird. Unser Kursangebot, dass schnell auf die Beine gestellt wurde, gibt den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, auf diesem Weg den wichtigen Beruf des Erziehers zu erlangen.“

AWO-Kindertagespflege, Hauptstraße 43, 85579 Neubiberg 089 / 72 63 20 57, qualifizierung-ktp@awo-kvmucl.de , www.awo-kvmucl.de unter Aktuelles,
Informationen zum Weiterbildungskonzept auch unter https://www.kita-fachkraefte.bayern/qualifizierung/aufbau-und-inhalt/ und www.herzwerker.de

22.02.2023

Neues Beratungsangebot „BevOr“ für Familien – Sprechstunden in Kitas

Die Corona-Pandemie hat zu einer starken psychischen Belastung von Kindern und Jugendlichen geführt – laut der bundesweit durchgeführten COPSY-Studie haben sich Lebensqualität und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland im Verlauf der Pandemie dramatisch verschlechtert. Psychische Auffälligkeiten, Sorgen und Ängste haben zugenommen, auch depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden sind verstärkt zu beobachten.

Die aufsuchende Erziehungsberatung des Landkreises München bietet Sprechstunden in Kindertageseinrichtungen an. Familien können im Rahmen von „BevOr – Beratung für Eltern, pädagogische Fachkräfte und Kinder vor Ort“ unkompliziert und wohnortnah Unterstützung bei der Bewältigung familienbezogener Probleme erhalten.

Anfragen können direkt an die Beratungsstelle des Landkreises München unter der Telefonnummer 089 / 6221-2960 sowie per E-Mail an beratungsstelle@lra.m.bayern.de gestellt werden.
Mehr Informationen gibt es auch unter www.landkreis-muenchen.de/themen/familie-und-soziales/kinder-jugend-und-familie/beratung-und-hilfen/beratungsstelle-fuer-eltern-kinder-und-jugendliche/

Mehr Informationen in der Pressemitteilung des Landratsamts München:

PM Neues Beratungsangebot „BevOr“ für Familien

16.02.2023

Gerichtsvollzieher im Rathaus Oberhaching – Gespräch zu einem brisanten Thema

Landkreis -­ Eine Wohnung wird zwangsgeräumt. Das ist eine Situation, die alle Beteiligten an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. Die Menschen, die ihre Wohnung verlieren, genauso wie die Gerichtsvollzieher, die den Beschluss vollziehen. Und auch die zuständigen Mitarbeiter*innen in den Kommunen lassen solche extremen Situationen nicht kalt.

Wie mit solchen Ausnahmesituationen umgehen?

Stefan Wallner, Leiter der AWO Wohnungsnotfallhilfe für den Landkreis München, hat die Initiative ergriffen und die Gemeinden im Wohnungslosenberatungs-Verbund Süd-West-Nord zu einem Workshop zu diesem brisanten Thema eingeladen. Zwei Gerichtsvollzieher vom Amtsgericht München, tätig im Landkreis München, informierten und diskutierten mit den 30 Teilnehmer*innen aus 22 Kommunen. Oberhachings Bürgermeister Stefan Schelle hatte dafür den Sitzungssaal im Rathaus zur Verfügung gestellt.

Schnell war klar, wie viel die Praktiker miteinander zu bereden hatten. „Wir sind gerne gekommen“, stellten die Gerichtsvollzieher übereinstimmend fest. Offen beantworteten sie die Fragen der Rathaus-Mitarbeiter*innen, die die Möglichkeit zum Austausch gerne nutzten. Das persönliche Gespräch sei ihnen wichtig, sagte die Gerichtsvollzieherin, denn es biete die Chance für alle Beteiligten, strittige Punkte zu klären. „Auch für uns ist die Räumungssituation belastend“, gaben die Gerichtsvollzieher offen zu.

Der Personenkreis, den eine solche Räumung betrifft, ist vielschichtig und nicht immer einsichtig. In Ausnahmefällen ist bei der Räumung sogar die Polizei dabei, um Schlimmeres zu verhindern. Oft müssen Sprachbarrieren überwunden werden. Leben Kinder in der zu räumenden Wohnung, wird die Lage noch schwieriger.

Die Vertreter der Ämter atmen auf, wenn die AWO Wohnungsnotfallhilfe FOL bei der Zwangsräumung mit dabei ist. Seit mehreren Jahren betreut sie Menschen, die Ihre

Wohnung verlieren, vor und nach der Räumung. Die FOL-Mitarbeiter*innen nehmen mit ihnen vorher Kontakt auf, gehen hin und bieten Hilfe an. Die einen weinen, die anderen schlagen die Tür zu, andere machen gar nicht erst auf. „Die meisten aber sind dankbar, dass einfach jemand an ihrer Seite ist und sie durch den schweren Prozess der Zwangsräumung begleitet“, hat Wallner beobachtet. Insgesamt hat die AWO Wohnungsnotfallhilfe im vergangenen Jahr im Landkreis 59 Menschen zum Thema Zwangsräumung beraten.

In einzelnen Fällen gelang es, in letzter Sekunde die Wohnung zu retten, weil Jobcenter oder Landratsamt sich zu einem Mietschuldendarlehen durchringen konnten. Damit waren Gerichtsvollzieher und Möbelpacker arbeitslos.

Fazit: Gerichtsvollzieher, Rathaus-Mitarbeiter*innen und AWO wollen noch enger kooperieren, um den Betroffenen bestmöglichen Beistand zu gewähren.

08.12.2022

Siemens Caring Hands e.V. versorgt Flüchtlinge mit Laptops und Smartphones

Landkreis – Das Smartphone zu Hause vergessen? Und schon fühlt man sich im Alltag verloren. So erging es vielen tausend Flüchtlingen aus der Ukraine, die ohne Laptop oder Smartphone vor dem Krieg geflohen sind. Sie stehen da ohne Verbindung zu ihren Angehörigen in der Heimat und in die digitale Welt.

Um bestmögliche Hilfe zu leisten hat der gemeinnützige Verein Siemens Caring Hands e.V. über 3000 Laptops und Smartphones inclusive Tastaturen mit kyrillischer Schrift, Webcams, Mäuse und SIM-Karten an verschiedene Organisationen gespendet, um auf diesem Wege ukrainischen Flüchtlingen in der Tschechischen Republik, Deutschland, Ungarn und Polen zur Verfügung zu stellen.

Ermöglicht wurde diese Spendeninitiative durch die Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation AfB gGmbH, einem langjährigen Partner der Siemens IT. AfB (Arbeit für Menschen mit Behinderungen) ist darauf spezialisiert, gebrauchte IT- und Mobilgeräte aufzuarbeiten und wieder zu verkaufen. Sie schafft damit Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, verlängert durch die Wiederaufarbeitung den Lebenszyklus der Geräte und unterstützt die Nachhaltigkeit.

Insgesamt wurden im Großraum München im Rahmen dieses Projekts über 800 Laptops und Smartphones gespendet. Diese Kooperation beinhaltet u.a. 240 Laptops, die initiiert von der Stadt München unter anderen an den AWO Kreisverband München-Land e.V., die freie Ukrainische Universität und das Info Zentrum Migration und Arbeit gingen. Die AWO stellt sie den betreuten Flüchtlingen im Landkreis München zur Verfügung, dazu gehören 185 Ukrainer*innen in den Gemeinden Grasbrunn, Haar, Putzbrunn, Gräfelfing und Planegg.

Michael Germayer, Vorstand des AWO Kreisverbands München-Land e.V., begrüßt diese Unterstützung. „Wir wollen mit unserer Hilfe den Geflüchteten den Weg in die Gesellschaft ebnen helfen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die moderne Kommunikation. Sie ist heute auch Voraussetzung, um sich hier erfolgreich zu bewerben und Arbeit zu finden“, so Germayer.

Ein Flüchtling schrieb, dass er dank des gespendeten Laptops auf das Internet zugreifen konnte, um Deutsch zu lernen und seine Integrationsziele zu erreichen. Einem anderen gibt der Laptop die Chance, neue Office-IT-Fähigkeiten zu erwerben.  Ein 26jähriger Ukrainer aus einer Unterkunft in Planegg hat geschrieben: „Ich brauche einen Laptop, weil ich an einem Online-Orientierungskurs teilnehme. Außerdem kann ich so mein Deutsch weiter verbessern, zum Beispiel durch Videos.“ Nach dem Abschluss des B2-Deutschkurses will er eine Ausbildung beginnen.

Der AWO Kreisverband München-Land e.V. bedankt sich bei Siemens Caring Hands e.V., AfB und der Stadt München für die Unterstützung.

24.11.2022

Wohnungslosigkeit – AWO Workshop zu einem komplexen Thema

Landkreis – Die Rechtslage im Zusammenhang mit Obdachlosigkeit wird immer komplexer. Die Mitarbeiter*innen in den Rathäusern des Landkreises werden von Fragen überrollt: Wer ist örtlich zuständig? Was sagt die neue Rechtsprechung? Was tun, wenn der Obdachlose psychisch krank ist?

Die AWO Wohnungsnotfallhilfe für den Landkreis München hat die Initiative ergriffen und ihre Gemeinden im Wohnungslosenberatungs-Verbund Süd-West-Nord zu einem Workshop eingeladen. Dr. Eugen Ehmann, Regierungspräsident von Unterfranken, Experte für die Rechtsfragen von Obdachlosigkeit in Kommunen, informierte und diskutierte mit den 40 Teilnehmer*innen aus 22 Gemeinden des Landkreises wichtige Rechtsfragen.

Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer hatte im Wolf-Ferrari-Haus einen Saal für die Fortbildung zur Verfügung gestellt. Es war das erste Gesamttreffen der drei Verbünde im Landkreis. Loderer liegt dieses „facettenreiche Thema“ am Herzen, wie er in seinen Begrüßungsworten feststellte. Er selbst habe erlebt, wie ein Wohnungsloser am Wochenende vor dem Rathaus auf ihn zukam und um Hilfe bat. „Eine Situation, mit der ich im Moment überfordert war“, stellte der Bürgermeister fest und war deshalb gerne bereit zu helfen, als Stefan Wallner, Leiter der AWO Wohnungsnotfallhilfe, einen Raum für den Workshop zur Obdachlosigkeit suchte. AWO Vorstand Michael Germayer bedankte sich für die schnelle Zusage. Das Thema Wohnungslosigkeit sei brisant und spitze sich laufend zu, auch in Hinblick auf die Entwicklung in der Ukraine.

Referent Dr. Eugen Ehmann startete seinen Vortrag mit einem der wichtigsten Punkte: Dem ewigen Streit zwischen den Kommunen über die örtliche Zuständigkeit. Welche Kommune ist zur Unterbringung verpflichtet? Dabei geht es nicht nur um Menschen, die zwischen den Kommunen des Landkreises pendeln, sondern immer öfter auch um Flüchtlinge aus Europa und dem Rest der Welt.

Zum Beispiel um die Ehefrau eines Spaniers, der erst in Oberschleißheim lebte, dann in einer Pension in München. Mit einem Touristenvisum, ausgestellt in Spanien, reiste die Frau, die ursprünglich aus der Dominikanischen Republik stammt, in München ein und bekam hier zwei Tage später ein Kind. Wer muss die dreiköpfige Familie unterbringen?

Anhand von Beispielen gelingt es dem Juristen Ehmann immer sehr schnell, die Zuhörer*innen mitzunehmen. Zur Frage der Zuständigkeit kommen weitere Probleme wie psychische Störungen oder die Tatsache, dass eine Person aufgrund ihres Verhaltens nicht untergebracht werden kann. Ehmann lieferte seinen Zuhörer*innen anhand von spannenden Fällen aus der Praxis Argumentationshilfen und Musterbescheide für die Arbeit im Alltag. Eine Hilfestellung, die bei den Teilnehmer*innen ankam. Ebenso wie Ehmanns Empfehlung zur Problemlösung: Man sollte immer miteinander im Gespräch bleiben.

„Die Rückmeldung zu diesem ersten Workshop war sehr positiv“, sagt Stefan Wallner. „Es hat das Wir-Gefühl und die konstruktive Zusammenarbeit der Vertreter aller Gemeinden, die sich unsere AWO Wohnungslosenberatung leisten, gestärkt“, so Wallner. Eine Folgeveranstaltung im kommenden Jahr sei bereits geplant. Wallner: „Das Thema Obdachlosigkeit wird sich verschärfen und geht uns alle an.“

05.10.2022

Stefan Wallner, Leiter der AWO Wohnungsnotfallhilfe, zu Gast beim Bundespräsidenten

Landkreis ­– Stefan Wallner, Leiter der Wohnungsnotfallhilfe des AWO Kreisverbandes München-Land e.V., war am „Tag der Wohnungslosen“ (11. September 2022) zu einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue eingeladen. Dabei hatte er die Möglichkeit, seine Perspektiven aus der langjährigen Praxis im Landkreis München einzubringen.

„Ich habe teilgenommen als Vertreter des AWO Kreisverbands München-Land e.V. und speziell für die 15 Mitarbeiter*innen des SozialService, die sich Tag ein und Tag aus für Menschen engagieren, die ihre Wohnung verloren haben oder denen der Verlust droht“, sagt Stefan Wallner. Seine Bilanz nach dem Treffen: „Der Blick auf die bundesweiten Aktivitäten, den dieser Tag ermöglicht hat, hat sich gelohnt.“

Der Start der FOL, der Fachstelle zur Verhinderung von Obdachlosigkeit im Jahr 2007, sei für den Landkreis ein großer Schritt in die richtige Richtung gewesen. Zug um Zug sei die FOL seither zur Wohnungsnotfallhilfe weiterentwickelt worden. Zum Beispiel durch das „Unterstützte Wohnen“, die Beschäftigung einer Immobilienmaklerin, die Kooperation mit Rechtsanwälten und Wohnungsbaugenossenschaften sowie der Unterstützung von Menschen am Tag der Zwangsräumung. Wallner: „Das alles passiert in einer kollegialen Zusammenarbeit mit den Gemeinden, dem Jobcenter, dem Landratsamt und den vielen anderen Trägern. In der Diskussion mit Politikern, Vertretern von Wohnungsämtern und Stiftungen aus ganz Deutschland hat sich gezeigt, dass nicht alle so gut aufgestellt sind“, sagt Stefan Wallner.

Entwicklungs- und Verbesserungspotential:

Doch auch im Landkreis München sieht Wallner noch Entwicklungs- und Verbesserungspotential: „Wir wünschen uns in allen Gemeinden des Landkreises ein Recht auf Beratung für die Menschen, die obdachlos werden. Wer seine Wohnung verliert, steht in der Regel vor einem ganzen Berg von Problemen. Oft ging der Arbeitsplatz verloren, gibt es gesundheitliche und/oder finanzielle Schwierigkeiten oder fehlen die sozialen Kontakte.“ Erst wenn diese „Baustellen“ geklärt seien, mache die Suche nach einer neuen Wohnung wirklich Sinn und sei der Mensch „mietfähig“.

Hintergrund:

Steinmeier: „Müssen gemeinsam dafür sorgen, dass niemand sein Zuhause verliert“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte am Tag der Wohnungslosen die Befürchtung, dass aufgrund der steigenden Preise im Herbst und Winter noch mehr Menschen in Deutschland ihre Wohnung verlieren. Das drohe etwa armen Menschen und Familien, die wegen der steigenden Preise ihre Miete oder Nebenkosten nicht mehr bezahlen könnten, sagte der Politiker am Sonntag bei einer Rede im Schloss Bellevue. „Wir müssen jetzt gemeinsam dafür sorgen, dass niemand, der wegen der steigenden Wohnkosten in Zahlungsschwierigkeiten gerät, sein Zuhause verliert oder sogar auf der Straße landet.“

14.09.2022

Fußballer des SC Gauting und AWO helfen ukrainischen Flüchtlingen

Landkreis ­– Der Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. So haben sich unter anderen die Veranstalter der Lauf-Challenge des Gautinger SC angesichts der dramatischen Situation entschlossen, ihre Spendengelder der AWO Klawotte Gauting für die Ukraine-Hilfe zur Verfügung zu stellen. Bei einem Treffen in der Klawotte informierten Michael Germayer, Vorstand des AWO Kreisverbands München-Land e.V., und Silvia Herzinger, Leitung der Klawotte Gauting, Sebastian Dietzel, Mitorganisator der Lauf-Challenge, über die Verwendung der Gelder.

Eine beachtliche Summe geht an den Arbeitskreis Ausländerkinder e.V. in Gauting. Der Verein, der heuer sein 50jähriges Bestehen feiern kann, hat gerade besonders viel zu tun. Wie Leitung Marijana Pinkert mitteilte, ist zu den bisher betreuten Kindern eine große Zahl ukrainischer Kinder hinzugekommen. In enger Absprache mit der Klawotte werden mit den Spendengeldern die Jahresbeiträge für ukrainische Kinder übernommen. „Neben der täglichen Hausaufgabenbetreuung werden die Kinder schulisch gefördert und lernen in kleinsten Gruppen die deutsche Sprache. Zudem knüpfen sie erste Kontakte mit Gleichaltrigen, spielen und basteln“, sagte Pinkert, die selbst im Alter von elf Jahren als Flüchtlingskind währende des Jugoslawien-Kriegs nach Deutschland kam und weiß, wie schwer es für Kinder ist, neue Freunde und eine neue Heimat zu finden.

Für weitere fünf ukrainische Kinder wird der Arbeitskreis dank der Spende Anfang des Schuljahres die fehlenden Schulmaterialien bezahlen bis hin zu Sportsachen. Silvia Herzinger freute sich über diese Kooperation. Darüber hinaus wird auf ihren Vorschlag hin der Kauf von orthopädischen Schuhen für einen Ukrainer unterstützt. Er war in die Klawotte gekommen und hatte um Hilfe gebeten.

Von Günter Meier, stellvertretender Vorsitzender des AWO Kreisverbands Starnberg und Ortsvorsitzender in Gauting, kam der Vorschlag, einer Gautinger Familie finanzielle Hilfe zukommen lassen, die eine ukrainische Mutter mit Tochter bei sich aufgenommen hat. „Ihr wollen wir damit die Teilnahme an einem Schwimmkurs finanzieren, die Fahrt ins Schulcamp und den Fahrradkauf.“

„Wir freuen uns, dass wir mit dem Spendenlauf Gutes tun können“, sagte Sebastian Dietzel, der sich als Mitorgaisator über die Verwendung der Gelder informierte. Ein gutes Spendenziel wecke immer den Ehrgeiz der Teilnehmer*innen, stellte er fest. Für die diesjährige vierwöchige Challenge, die die Fußballer auch als konditionelle Vorbereitung auf die kommende Saison sahen, sammelten sie in 260 Läufen 2200 Kilometer. Möglich gemacht worden war die Challenge dank der Unterstützung diverser Sponsoren sowie von Bürgermeisterin und Schirmherrin Brigitte Kössinger. Einige Ukrainer seien bereits im SC sportlich aktiv, erzählte Dietzel.

„Sport beseitigt Hürden und verbindet die Menschen, auch dann, wenn die verbale Kommunikation noch schwierig sei“, bestätigte Meier und dankte für das soziale Engagement des Vereins in der Gemeinde. Die Sportler „ermöglichten es den Menschen, mitzuspielen“.

„Der Spendenfonds ist noch nicht ausgeschöpft“, sagte Michael Germayer. Es könnten weitere hilfsbedürftige Ukrainer unterstützt werden. Auch der SC Gauting könnte über Spendengelder verfügen, wenn er Kenntnis von einer Notlage habe. Germayer: „Es freut mich sehr, dass durch die Initiative des Gautinger SC und dort insbesondere von Klaus Rusche diese Kooperation zustande kam. Sie hat Menschen, die helfen wollen, zusammengebracht.“ Denn Menschen in ihrer Not zu helfen sei oberstes Anliegen der AWO.

21.07.2022

Die AWO rät: Vorsorgen – Schon mit 18, nicht erst mit 80

Landkreis – Beim Stichwort „Patientenverfügung“, „Vorsorgevollmacht“ oder „Betreuungsverfügung“ denkt man sofort an Senior*innen, die Unterstützung brauchen. Wer mitten im Leben steht, der schiebt diese Themen vor sich her nach dem Motto: Das ist wichtig, aber nicht jetzt.

„Dabei können solche Entscheidungen von einer Stunde auf die andere brisant werden“, sagt Melanie Müller, Mitarbeiterin des Betreuungsvereins des AWO Kreisverbandes München-Land e.V. Ein Unfall oder eine plötzlich auftretende Krankheit kündigen sich nicht lange an, sondern können eines Tages bittere Realität sein. Mit der Folge, dass wichtige Angelegenheiten des Lebens über Nacht dauerhaft oder vorübergehend nicht mehr selbst erledigt werden können. Gut für denjenigen, der für diesen Fall rechtzeitig Vorsorge getroffen hat. „Das ist kein großer Aufwand, im Bedarfsfall aber wichtig“, sagt Melanie Müller und empfiehlt die drei wichtigsten Verfügungen:

Patientenverfügung – Sie ist Grundlage für die Behandlung, wenn ein*e Patient*in aufgrund seiner/ihrer physischen und psychischen Situation nicht mehr selbst äußern kann, welche medizinischen Maßnahmen ergriffen werden sollen. Bei Menschen, die keine Verfügung haben, liegt die Entscheidung über die weitere Behandlung in den Händen der Ärzte. Melanie Müller rät, sich von einem Arzt des Vertrauens über die konkreten Folgen bestimmter medizinischer Maßnahmen oder deren Ausschluss beraten zu lassen.

Vorsorgevollmacht – In einer Vorsorgevollmacht wird schriftlich festgehalten, wer Entscheidungen treffen darf, wenn der/die Verfasser*in dazu nicht mehr in der Lage ist. Das können Familienangehörige sein, aber auch Bekannte oder Freunde. Mit einer Vorsorgevollmacht kann eine oder können mehrere Vertrauenspersonen bevollmächtigt werden. „Insbesondere für die Durchsetzung des in der Patientenverfügung dokumentierten Willens ist es sinnvoll, eine Vorsorgevollmacht zu verfassen“, sagt Melanie Müller.

Betreuungsverfügung – Unter einer Betreuung versteht man eine gesetzliche Vertretung von Menschen, die wegen Krankheit oder Behinderung ihre Angelegenheiten dauerhaft oder vorübergehend nicht mehr selbst in die Hand nehmen können. Die Aufgaben eines/r Betreuers*in umfassen u.a. die Verwaltung des Vermögens, Wohnungsangelegenheiten, Gesundheitsfürsorge oder die Aufenthaltsbestimmung. In der Betreuungsverfügung kann hinterlegt werden, wen sich die Person als Betreuer*in wünscht bzw. wer dies keinesfalls werden soll.

„Die Zeit, Vorsorge zu treffen, sollte man sich rechtzeitig nehmen“, appelliert AWO Mitarbeiterin Melanie Müller. „Nicht nur für Senior*innen ist das ein wichtiges Thema, sondern für jeden ab der Volljährigkeit mit dem 18. Lebensjahr. Denn ab diesem Zeitpunkt darf vor dem Gesetz KEINER mehr automatisch für den Menschen entscheiden, nicht Kinder, Eltern, Ehepartner oder Geschwister“.

Der Betreuungsverein des AWO Kreisverbandes München-Land e. V. informiert auf Anfrage und unterstützt beim Ausfüllen der Formulare.

Die Mitarbeiter*innen unterliegen der Schweigepflicht, die Angebote sind kostenfrei.

Mehr dazu und alle Ansprechpartner auf www.awo-kvmucl.de/sozialservice

01.07.2022

Ausstellung Jugend und Migration – AWO Jugendmigrationsdienst (JMD) will für mehr Verständnis werben

Landkreis ­– Unter dem Motto „Verstehen – Begegnen – Zusammenleben“ lenkt die Ausstellung Youniworth den Blick auf das Leben junger Menschen in Deutschland. Ziel ist es, für die Themen Jugend und Migration zu sensibilisieren, Vorurteile zu hinterfragen und einander besser kennenzulernen.

 

Die interaktive Ausstellung www.youniworth.de ist vom 18. bis 28. Juli 2022 im Berufsinformationszentrum BIZ, Kapuzinerstraße 30, in München zu erleben (Eintritt frei). Offizielle Eröffnung ist am 18. Juli 2022 um 12 Uhr.

 

Auch im Landkreis München bietet der JMD seine Hilfe an. Maximilian Stelzer und Wendelin Wupperman vom AWO Kreisverband München-Land e.V. haben zusammen mit Alexine Zapf vom BRK diese Aufgabe übernommen www.awo-kvmucl.de/migration/jugendmigrationsdienst/ueber-uns/ . Gemeinsam haben sie die Ausstellung nach München geholt, um auf die Probleme junger Migrant*innen aufmerksam zu machen. Krieg, Hunger und Naturkatastrophen zwingen junge Menschen ihre Heimat zu verlassen. Für viele ein tragischer Schritt, denn das Ankommen fällt oft nicht leicht, wie die Mitarbeiter des JMD in ihrer täglichen Arbeit feststellen. Hier soll Aufklärung helfen.

 

Wissenswert: Bundesweit unterstützen rund 500 Jugendmigrationsdienste (JMD) geflüchtete junge Menschen zwischen zwölf und 27 Jahren durch Beratung, Bildungs- und Freizeitangebote. Einen Schwerpunkt bildet die langfristige, individuelle Begleitung Jugendlicher auf ihrem schulischen und beruflichen Weg. So soll die soziale Teilhabe gefördert und ihre Perspektiven verbessert werden.

 

 

Die soziale Schuldnerberatung der AWO – mehr als eine Bereinigung der Schulden

Landkreis – Das Team der AWO Schuldner- und Insolvenzberatung kuriert mehr als nur die Symptome – Seine Werkzeuge sind Zeit und Empathie – Ein Blick in den Arbeitsalltag

Mit den Schulden verhält es sich wie mit der Gesundheit: Bei Kopfschmerzen können wir eine Tablette nehmen oder wir versuchen zu klären, warum wir Schmerzen haben. Vielleicht brauchen wir nur mal wieder Ruhe oder einen langen Spaziergang an der frischen Luft. Die Tablette dient der schnellen Beseitigung des Symptoms, aber die Wahrscheinlichkeit, dass bald wieder Kopfschmerzen auftreten, bleibt. Nach den Ursachen sucht auch die soziale Schuldnerberatung: Uns, dem Team der AWO Schuldner- und Insolvenzberatung, geht es bei der Beratung um mehr als nur um die Beseitigung der Symptome.

Eine Überschuldungssituation entsteht nicht über Nacht. Sie entwickelt sich schleichend über eine lange Zeit. Betroffene versuchen oft lange, die Situation allein zu meistern und Löcher mit geliehenem Geld zu stopfen. Um Hilfe bitten und sich Rat zu holen, heißt sich einzugestehen, dass man selbst nicht mehr weiter weiß. Und das kostet Überwindung.

Manch einer hatte vorher alles gut im Griff, ist verheiratet, hat Kinder, lebt in einer gesicherten Wohnsituation, verfügt über ein gutes Einkommen. Dann die Trennung – sie ist neben Krankheit und Arbeitslosigkeit einer der Hauptgründe, warum Menschen in die Überschuldung geraten. Zusätzlich brachte in den vergangenen beiden Jahren Corona viele Menschen in Kurzarbeit und gingen Nebenjobs in der Gastronomie oder anderen Branchen verloren.

Die Gründe für eine Überschuldung sind vielfältig – kein Fall gleicht dem anderen, wissen wir als Team der AWO Schuldner- und Insolvenzberatung aus Erfahrung. Genaues Hinschauen ist gefragt. Die Situation kann auch psychische Ursachen haben. Steckt hinter den hohen Versandhausschulden eine Kaufsucht? Es gibt Fälle, in denen der Lebenspartner zum Beispiel an einer Alkoholsucht leidet und das Geld „vertrinkt“. Die komplexe Lebenssituation, die zu den Schulden führte, kann oft nicht in einem Gesprächstermin erfasst werden. Erst muss sich ein Vertrauensverhältnis zwischen dem in Not Geratenen und uns als Berater*innen entwickeln.

Flüchtlingen und Asylsuchenden ist aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse der Umgang mit Behördenschreiben und unserem Finanzsystem zusätzlich erschwert. Häufig nehmen die Menschen bei ihrer Ankunft aus Unwissenheit Kredite auf und schließen überteuerte Verträge ab. Fehlt dann noch die Arbeitserlaubnis, sind die ersten Schritte auf dem Weg in die Verschuldung bereits getan.

In einer teuren Region wie dem Landkreis München ist mit Eintritt ins Rentenalter das Einkommen zur Deckung des Lebensunterhaltes oft zu niedrig. Hier können Anträge auf Hilfen gestellt werden. Aus Scham wird jedoch oft zu lange gewartet, sich Hilfe zu holen, und die Rückstände wachsen schnell an. Es fällt auf, dass gerade ältere Menschen einen erhöhten Redebedarf haben und Ansprache suchen. Zeit und Empathie sind hier wichtige Werkzeuge, die die soziale Schuldnerberatung von einer gewerblichen unterscheiden.

Als soziale Schuldnerberatung geben wir darüber hinaus auch Tipps, wo man Geld sparen kann. Wir prüfen die Einkommenssituation im Verhältnis zu den Ausgaben, zeigen, wie man ein Haushaltsbuch führt, helfen beim Kündigen von Verträgen und prüfen die Versicherungssituation.

Wir – das Team der AWO Schuldner- und Insolvenzberatung des Kreisverbandes München Land e.V. – bieten eine umfassende, kostenfreie Beratung für alle Bürger*innen des Landkreis München. Unsere Berater*innen haben seit Anfang dieses Jahres über 180 Schuldnerberatungs- und mehr als 130 Insolvenzberatungsfälle (Stand 15.06.2022) bearbeitet.

Gerne bieten wir Landkreisbürger*innen mit Schulden die Chance, sich frühzeitig Hilfe zu holen. Sie erreichen uns unter Mo – Do von 9 – 17 Uhr und Fr von 9 – 14 Uhr unter Telefon 089 – 67 20 87 176 und per Mail sib@awo-kvmucl.de . Nutzen Sie unsere Telefonsprechstunde am Mittwoch von 16 – 17 Uhr. Im Internet finden Sie uns unter www.awo-kvmucl.de

15.06.2022