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Schlagwort: #WOHNUNGSNOTFALLHILFE

SozialService

„Mehr Fantasie wagen“ – Fachtag der AWO Wohnungsnotfallhilfe im Landkreis München zeigt neue Wege für die Unterbringung wohnungs- und obdachloser Menschen

Am 26. November fand im Bürgerhaus Haar der Fachtag „Mehr Fantasie wagen: Chancen und Möglichkeiten bei der Ausgestaltung von Wohnraum für obdach- und wohnungslose Menschen“ statt. Zum zweiten Mal in diesem Jahr kamen Vertreterinnen und Vertreter aus 23 Rathäusern des Landkreises München sowie der Gemeinde Krailling zusammen, die über die AWO Wohnungsnotfallhilfe Beratung für wohnungslose Menschen anbieten. Gastgeber war diesmal die Stadt Haar mit Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski.

Unter dem Motto „Mehr Fantasie wagen“ diskutierte ein kompetentes Forum die Frage, wie Unterbringung künftig anders – und vielleicht kostengünstiger – gestaltet werden kann. Neben den praxisnahen Teilnehmenden aus den Kommunalverwaltungen und der Sozialarbeit nahmen auch Vertreter des Jobcenters und des KBO teil.

Die Referenten lieferten wichtige Impulse für die anschließende Podiumsdiskussion: 

  • Dr. Eugen Ehmann, erfahrener Ordnungsrechtler, gab Einblicke in rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen. 
  • Doreen Höltl schilderte die Entwicklung der Wohnungslosenhilfe in der Stadt Fürstenfeldbruck über zehn Jahre hinweg. 
  • Dr. Hermann Ruttmann vom Schultheiß-Projekt zeigte konkret verwirklichte Lebensräume für eine moderne Gesellschaft. 
  • Jörn Scheuermann von der Koordination Wohnungsnotfallhilfe Südbayern ergänzte die Diskussion mit aktuellen Informationen direkt vom Bundestag Wohnungslosenhilfe in Berlin. 

Schnell wurde klar: Die Fantasie trifft im Alltag der Rathäuser auf harte Realität. Die regelmäßig notwendige, oft kräfteraubende Notfallplanung müsste langfristig durch eine grundsätzliche Neuorientierung ersetzt werden. Eine solche Neuaufstellung kann nur gelingen, wenn Bau-, Wohnungs- und Sozialpolitik gemeinsam mit den Praktikerinnen und Praktikern vor Ort gedacht wird – ein Prozess, der viele Jahre Zeit erfordert. Trotzdem sei das Verschieben des Themas angesichts anderer Herausforderungen keine Option.

Deutlich wurde auch, dass es keine Pauschallösungen gibt. So betonte Doreen Höltl: „Der Schlüssel zu schneller und guter Unterbringung ist die eigene kommunale Unterkunft.“ Dr. Hermann Ruttmann richtete den Blick auf die langfristigen Perspektiven einer gelingenden Quartiersentwicklung als gesellschaftlichen Mehrwert und erinnerte daran: „Wir haben so viele lost places in diesem Land.“ Für Dr. Eugen Ehmann ist klar: Eine „human denkende Gemeinde“ müsse handeln können, ohne später auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Der Fachtag der Wohnungsnotfallhilfe des AWO Kreisverbands München-Land machte eindrucksvoll sichtbar: Wohnungslosigkeit bleibt eine kommunale Herausforderung, aber sie ist auch ein Feld voller Chancen. Rechtliche Klarheit, kreative Lösungsansätze, soziale Begleitung und mutige Stadtplanung greifen ineinander. „Mehr Fantasie wagen“ – dieser Leitsatz bleibt als inspirierendes Signal, Wohnraum für alle Menschen möglich zu machen. Ein klarer Auftrag für das Jahr 2026 ist es, dieses Thema weiterzutragen – an die Verantwortlichen in den Rathäusern und im Landkreis. Denn nur so kann heute Undenkbares in Zukunft Realität werden und ein Stück mehr Sicherheit der Menschlichkeit geschaffen werden.

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AWO Wohnungsnotfallhilfe: Messie-Projekt wird zum festen Bestandteil der präventiven Arbeit beim AWO KV München-Land

Das 2024 gestartete Projekt „wohnen+ Messie-Syndrom in der Wohnungsnotfallhilfe“ – finanziert durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales – wird ab 1. Juni 2025 fester Bestandteil der präventiven Arbeit des AWO Kreisverbands München-Land e.V. im Landkreis München. „Wir sind dankbar, dass wir mit diesem Angebot eine wichtige Lücke im Hilfesystem schließen können“, sagt Stefan Wallner, Fachbereichsleiter im SozialService der AWO München-Land.

Das Messie-Syndrom ist eine Zwangsstörung, bei der es zur Verwahrlosung der Wohnung oder Überfrachtung mit gesammeltem Material kommt und das kann im schlimmsten Fall den Verlust der Wohnung zur Folge haben.

„Das Projekt unterstützt Menschen, die unter dem Messie-Syndrom – einer anerkannten Krankheit – leiden, indem beim Entmüllen der Wohnungen unterstützt wird. Oft können die Betroffenen aufgrund des zwanghaften Hortens ihre Wohnungen kaum mehr bewohnen. Wir bieten praktische Unterstützung, gehen pädagogisch vor und bauen Vertrauen auf, um die/den Betroffene/n zu unterstützen, die Wohnung nicht zu verlieren“, erklärt Sozialarbeiterin Conny von Reinhardstoettner, die das Projekt beim Kreisverband mitaufgebaut hat.

Das Entmüllen des Wohnraums ist nur ein erster Schritt der Arbeit. In den meisten Fällen erscheint eine therapeutische Begleitung sinnvoll, um den Klienten zu ermöglichen, im Alltag besser mit der Situation umzugehen. „Im Rahmen des Projekts besteht eine Kooperation mit einer Klinik, die entsprechende therapeutische Maßnahmen anbietet. Am freien Markt ist es hingegen äußerst schwierig, einen spezifisch geeigneten Therapieplatz zu finden“, erläutert Stefan Wallner. Aus diesem Grund ist eine strukturierte Nachsorge ein zentraler Bestandteil des Gesamtkonzepts.

17.04.2025

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AWO-Wohnungsnotfallhilfe: Fachaustausch mit Gemeinden/Städten zum Thema „Schwierige Fälle bei der Unterbringung“

Die AWO Wohnungslosenberatung bringt regelmäßig die zuständigen Fachkräfte aus den inzwischen 22 Gemeinden und Städten des Landkreises München sowie der Gemeinde Krailling (Starnberg) zusammen. Anfang April stand der fachliche Austausch unter dem Thema „Schwierige Fälle bei der Unterbringung“. Seit 2009 unterstützt die Wohnungsnotfallhilfe des AWO Kreisverbands München-Land die Rathäuser bei dieser Herausforderung – mittlerweile mit einem Team von vier Mitarbeitenden. Die Praxisfälle, mit denen sie konfrontiert sind, bieten eine Fülle von komplexen und lehrreichen Beispielen.

Ein geschätzter Referent bei diesen Treffen ist Dr. Eugen Ehmann, ehemaliger Regierungspräsident von Unterfranken und Experte für Rechtsfragen rund um Wohnungslosigkeit in Kommunen. Gemeinsam mit AWO-Teamleiterin Tanja Fees leitete er die Diskussion praxisnah an. Dabei wurden Handlungsmöglichkeiten für besonders herausfordernde Fälle erarbeitet – immer im Rahmen der bestehenden gesetzlichen Vorgaben. Unumstritten ist die Zuständigkeit der Ordnungsämter, sobald eine Gefahr für eine betroffene Person besteht. „Die Arbeit unserer Wohnungslosenberatung lebt gerade bei schwierigen Fällen von der engen Kooperation mit den Ordnungs- und Sozialämtern“, so Stefan Wallner, Fachbereichsleitung Wohnungsnotfallhilfe beim AWO Kreisverband.

Besonders schwierig gestaltet sich die Unterbringung von Menschen mit schweren Erkrankungen oder sehr verhaltensauffälligen Personen. Gerade bei psychisch kranken Wohnungslosen besteht eine erhöhte Fürsorgepflicht der Kommunen. Gemeinden, die über eigene Unterkünfte verfügen, haben hier deutlich mehr Handlungsspielraum.

Gastgeber des Treffens war dieses Mal die Gemeinde Hohenbrunn. Bürgermeister Stefan Straßmair begrüßte neben den Fachkräften aus den Gemeinden auch Vertreter des Jobcenters, Bernhard Sexl und Josef Fisch, sowie Jörn Scheuermann und Stephanie Watschöder von der Koordination Wohnungslosenhilfe Südbayern.

03.04.2025

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15 Jahre AWO Wohnungslosenberatung: Feierliche Suppenküche in der Planegger Obdachlosenunterkunft

Der AWO Kreisverband München-Land hat am Freitag, den 29. November 2024, mit einer feierlichen Suppenküche in der Planegger Obdachlosenunterkunft – dem Ursprungsort der erfolgreichen Initiative – auf 15 Jahre Wohnungslosenberatung im Landkreis München zurückgeblickt. Bei herzhafter Gulaschsuppe versammelten sich zahlreiche prominente Gäste, darunter Landrat Christoph Göbel und Planeggs Bürgermeister Hermann Nafziger, um die positive Entwicklung der Beratungsarbeit zu feiern. Seit 2009 bietet die AWO wohnungslosen Menschen im Landkreis professionelle Unterstützung auf ihrem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Heute profitieren 21 Gemeinden im Landkreis München sowie Krailling von dieser wertvollen Hilfe.

Landrat Göbel betonte, dass Obdachlosigkeit häufig nicht durch Eigenverschulden, sondern durch Beeinträchtigungen und unvorhersehbare Schicksalsschläge entstehe. In diesem Kontext sei die frühzeitige und kontinuierliche Hilfe der AWO ein unverzichtbarer Bestandteil des Erfolgsmodells.

Marion Wedershoven, stellvertretende Leiterin des Planegger Ordnungsamtes, hob hervor, dass es durch die engagierte Betreuung der AWO gelungen sei, den ehemaligen Bewohnern der Unterkunft einen erfolgreichen Übergang in ein sozial integriertes Leben zu ermöglichen.

Tanja Fees, Teamleiterin Wohnungslosenberatung, würdigte die wertvolle Unterstützung der beteiligten Kommunen und hob die Vielschichtigkeit der Herausforderungen hervor – von notwendigen baulichen Anpassungen bis hin zu digitalen Barrieren, mit denen viele Bewohner konfrontiert sind. Sie unterstrich, dass es bei der Wohnungslosenhilfe nicht nur um die Bereitstellung eines Bettplatzes gehe, sondern vor allem um die umfassende Unterstützung und Integration der betroffenen Menschen.

Stefan Wallner, Fachbereichsleitung Wohnungsnotfallhilfe, betonte: „Es ist wichtig, Menschen in diesen äußerst grenzwertigen Situationen nicht alleine zu lassen. Wir brauchen für ein Gelingen die engagierten Mitarbeiter in den Rathäusern und das Team der Wohnungslosenberatung, um Lösungen für das Unmögliche zu finden. Unser Motto ist: Trotzdem weitermachen und durchhalten!“  

16.12.2025

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AWO-Wohnungslosenberatung feiert 15-jähriges Bestehen mit Suppenküche wohnen+ am 29. November 2024 in Planegg

Die Wohnungslosenberatung des AWO-Kreisverbands München-Land e.V. blickt auf 15 Jahre erfolgreicher Arbeit im Landkreis zurück. Diese Beratung umfasst nicht nur die Suche nach geeignetem Wohnraum, sondern auch die Themen Arbeit, Finanzen, Gesundheit, soziale Kompetenzen und Kontakte – die Grundpfeiler eines stabilen Lebens. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden konnte die Wohnungslosenberatung in den vergangenen Jahren 56 % der betroffenen Menschen erfolgreich in eine Wohnung mit Mietvertrag vermitteln.

Zu diesem feierlichen Anlass veranstalten wir am 29. November 2024 eine Suppenküche wohnen+ in der Pasingerstraße 25 in Planegg von 11 bis 14 Uhr.

Wir freuen uns, neben Landrat Christoph Göbel auch viele Akteure und Kooperationspartner aus den Gemeinden sowie betroffene Menschen zu einem gemeinsamen Teller Suppe begrüßen zu dürfen. Interessierte sind herzlich eingeladen. 

Informationen zur Entstehung und Entwicklung der Wohnungslosenberatung: 

Im Jahr 2009 startete die Gemeinde Planegg mit einer Wohnungslosenberatung. Die steigenden Zahlen von Wohnungslosen und das Fehlen eines umfassenden Hilfesystems im Landkreis München machten deutlich, dass Menschen in solch prekären Situationen nicht ohne Unterstützung bleiben sollten. Auch die Gemeinde Gräfelfing, damals unter der Leitung von Bürgermeister Christoph Göbel, folgte diesem wichtigen Anliegen im Jahr 2010. Michael Wüstendörfer, damaliger Geschäftsführer der AWO, initiierte zusammen mit Angela Pfister-Resch den Aufbau der Wohnungslosenberatung mit zahlreichen Informationsveranstaltungen in den Gemeinden.
Ab 2015 traten Fachbereichsleiter Stefan Wallner und Teamleiterin Tanja Fees in die Beratung ein und entwickelten weitere Modelle der Unterstützung. Ein wichtiges Projekt war das der fahrenden Sozialarbeit, das 2015 in der Bürgermeisterkonferenz vorgestellt wurde. Im Laufe der Jahre entstand so eine flächendeckende Beratung in insgesamt 21 Gemeinden und Städten des Landkreises sowie in der Gemeinde Krailling im Landkreis Starnberg.
Um die Zusammenarbeit weiter zu stärken, entschloss man sich, den Landkreis in die Verbünde Nord, West und Süd aufzuteilen. Zahlreiche jährlich stattfindende Wander-Suppenküchen rund um das Thema wohnen+, fachliche Verbundsschulungen zu Themen wie Ordnungsrecht, Betreuungsrecht und die Zusammenarbeit mit Gerichtsvollziehern, Jugendämtern und weiteren Institutionen trugen zur Intensivierung der Zusammenarbeit bei.
So konnte das Team der AWO-Wohnungslosenberatung inzwischen für alle 22 Gemeinden und Städte sowie für die Gemeinde Krailling aktiv werden. Zu Beginn der Beratung im Jahr 2009 wurden in den ersten vier Jahren 260 Personen erfolgreich untergebracht. Trotz präventiver Maßnahmen und enger Zusammenarbeit mit der Fachstelle zur Verhinderung von Obdachlosigkeit (FOL) ist die Wohnungslosigkeit im Landkreis nach wie vor ein drängendes Thema.
Besonders hervorzuheben ist, dass mittlerweile 28 % der Betroffenen aus EU-Staaten kommen und 38 % aus anderen Ländern. Etwa 55 % dieser Menschen beziehen staatliche Leistungen, während 45 % ein eigenes Einkommen erzielen oder zusätzlich staatliche Unterstützung erhalten. Zudem sind zunehmend auch junge Menschen unter 17 Jahren sowie ältere Personen von Wohnungslosigkeit betroffen. Das Bild der Wohnungslosigkeit zeigt sich in vielen Schicksalen, die auf individuelle Hilfe angewiesen sind.

14.11.2024

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AWO-Wohnungsnotfallhilfe: Fachaustausch mit Gemeinden/Städten zum Thema der gesetzlichen Betreuung

Freuen sich über den regen Austausch in Unterhaching (v.l.): Stefan Wallner (Wohnungsnotfallhilfe), Nadine Plath (SpDi), Konrad Veitenhansl (Betreuungsgericht) und Michael Germayer (AWO Vorstand)

„Zwischen eigenständigem Handeln und gesetzlicher Betreuung“ – zu diesem Thema tragen sich die Akteure der Gemeinden/Städte beim jährlichen Fachaustausch Anfang Oktober. Zu Gast waren sie in der Gemeinde Unterhaching, Bürgermeister Wolfgang Panzer freute sich über die Möglichkeit des regen Austauschs zwischen den Gemeinden/Städten. Referenten waren Nadine Plath vom Sozialpsychiatrischen Dienst München-Land Süd (SpDi) und der Leiter des Betreuungsgerichts Konrad Veitenhansl.

Ein Betreuungsverfahren kommt ins Spiel, wenn eine Person aufgrund von Krankheit oder Behinderung ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann. Meistens wird eine Betreuung von Angehörigen, Kliniken oder Sozialämtern angeregt. Dort wird geprüft, ob tatsächlich die Voraussetzungen für eine Betreuung vorliegen – besonders wichtig ist dabei die Subsidiarität, also die Frage, ob die Unterstützung nicht auch durch Angehörige oder andere Hilfen gewährleistet werden kann.

Grundlegend ist die Bereitschaft des Betroffenen, sich unterstützen zu lassen. Die gesetzliche Betreuung leidet jedoch immer noch unter dem Vorurteil, dass sie einer Entmündigung gleichkomme. Tatsächlich ist die gesetzliche Betreuung jedoch genau geregelt und bezieht sich nur auf klar definierte Lebensbereiche, wie beispielsweise die Vermögenssorge und Wohnungsangelegenheiten, ein häufiges Betreuungsfeld. Gesetzliche Betreuer*innen können in schwierigen Lebenslagen essenzielle Unterstützung leisten – sei es bei drohendem Wohnungsverlust, der Schuldenregulierung oder der Beantragung von Sozialleistungen oder anderen Anträgen bei Behörden.

Nadine Plath vom SpDi leistet dagegen ein äußerst niedrigschwelliges Angebot. Fast jeder zweite Betroffene im Bereich der Wohnungsnotfallhilfe hat in irgendeiner Form psychische Probleme. Hier steht der SpDi beratend und begleitend bei. Der SpDi ist für 16 Gemeinden im südlichen Landkreis München zuständig. Zu den Angeboten des SpDi gehören Beratungen, betreutes Wohnen und die Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Die Veranstaltung in Unterhaching zeigte, wie wichtig eine gut organisierte gesetzliche Betreuung ist – als Hilfsangebot, nicht als Bevormundung. Mit den Herausforderungen, vor denen das Betreuungssystem steht, allen voran dem Mangel an professionellen Betreuer*innen, kann nur durch das Zusammenspiel von ehrenamtlichem Engagement, professioneller Betreuung und der Unterstützung durch Dienste wie den SpDi entgegengewirkt werden.

11.11.2024

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Bettwäsche und Tassen für die Wohnungsnotfallhilfe

  • Große Spende von IKEA Brunnthal: Stefan Wallner (r.) und Alexandra Huber (l.) von der AWO Wohnungsnotfallhilfe freuten sich über einen Vorrat an Bettwäsche und Tassen. „Sie haben mit ihrer Spende viel Motivation für die Menschen gegeben, die ansonsten keine Aufmerksamkeit bekommen“, sagte Wallner als er die Spende von Julienne Rupp-Heiss entgegennahm. IKEA plant derzeit eine Aktion, bei der die Kunden mitentscheiden, welchem sozialen Zweck Spenden zugute kommen.

    #awo #wohnungsnotfallhilfe #spende #ikea #bettwäsche #tassen #danke

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AWO Wohnungsnotfallhilfe – Workshop stärkt die gemeinsame Wohnungslosenberatung in den Kommunen

Landkreis – Die Rechtslage in Zusammenhang mit Wohnungslosigkeit wird immer komplexer. Die Mitarbeiter*innen in den Rathäusern werden von Fragen überrollt.

Wer ist örtlich für den Obdachlosen zuständig? Was sind die neuesten Bestimmungen zum Familiennachzug? Was sind die Besonderheiten in Hinblick auf Flüchtlinge aus der Ukraine?  Was tun, wenn der Wohnungslose psychisch krank ist? Was immer häufiger der Fall ist.

Die AWO Wohnungsnotfallhilfe für den Landkreis München will bei der Klärung dieser Fragen unterstützen. Regelmäßig lädt sie deshalb die Mitarbeiter*innen der Gemeinde und Städte im Wohnungslosenberatungs-Verbund Süd-West-Nord zu Workshops ein. Gerne gesehener Referent ist Dr. Eugen Ehmann, Regierungspräsident von Unterfranken und Experte für die Rechtsfragen von Wohnungslosigkeit in Kommunen. Beim Treffen in der Gemeinde Grünwald informierte und diskutierte er mit 34 Teilnehmer*innen aus 17 Gemeinden des Landkreises. Mit dabei waren auch Vertreter des Landratsamts sowie Jörn M. Scheuermann von der Arbeitsgemeinschaft Wohnungsnotfallhilfe München/Oberbayern.

Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl stellte für das Treffen den Bürgersaal zur Verfügung. Seit 17 Jahren arbeite seine Gemeinde mit der AWO in Fragen der Wohnungslosigkeit und Zwangsräumung eng zusammen, sagte er. Eine Kooperation, die sich bewährt habe. „Gemeinsam konnten viele Probleme bereits im Vorfeld gelöst werden“, lobte Neusiedl. Gerne habe er für den Erfahrungsaustausch deshalb die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt. Soziale Not gebe es auch in einem der reichsten Landkreise Deutschlands, stellte AWO Vorstand Michael Germayer fest. Die könnten die Gemeinden und die AWO als Sozialverband nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit lösen, so Germayer. Deshalb sei dieser Fachaustausch so wichtig.

„Da, wo der Wohlstand hoch ist, ist auch die Fallhöhe hoch“, stellte Ehmann eingangs fest. Den Schwerpunkt seines Referats legte er auf zwei Phänomene, die auch die Mitarbeiter*innen der Gemeinden beschäftigt:

  • Die zunehmende Zahl von psychisch Kranken; die Zahl diagnostizierter Erkrankungen steige seit 2022 rapide an.
  • Darüber hinaus verschärfe der Familiennachzug die Situation in den Gemeinden.

Die sachliche Zuständigkeit für psychisch Kranke wurde neu geregelt. Ehmann empfahl die Krisendienste der Bezirke als Anlaufstelle in akuten Notsituationen. Sie seien neu und funktionierten erstaunlich gut.

Familiennachzug sei ein spezielles Problem, denn die Gemeinden hätten keinen Einfluss darauf, ob diesem zugestimmt werde oder nicht, sagte Ehmann. Sie seien lediglich für die Unterbringung verantwortlich. Für die Lösung dieses Problems empfiehlt Ehmann den Gemeinden eine enge Kooperation.

Fragen wirft immer wieder auch der Status der Ukraine-Flüchtlinge auf. Während sie bis Juni 2022 den gleichen Status wie Asylbewerber hatten, erhalten sie nun Bürgergeld und müssen deshalb nicht grundsätzlich untergebracht werden.

Das größte Problem der Helfer selbst: Die Wohnungsprobleme steigen rapide an. „Im Gegenzug wird es immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter*innen für die Wohnungsnotfallhilfe zu finden“, sagt Stefan Waller, Leiter der AWO Wohnungsnotfallhilfe. Derzeit sucht er Mitarbeiter*innen für die präventive Arbeit, die Wohnungslosenberatung und das Unterstützte Wohnen. Drei Fachberater*innen sind in den Gemeinden derzeit im Einsatz.

09.07.2024

Blick in den Jahresbericht des AWO SozialService – Messie-Syndrom heißt die neue Herausforderung für die Wohnungsnotfallhilfe

Landkreis – Seit August 2007 ist die Fachstelle zur Verhinderung von Obdachlosigkeit (FOL) für die Bürger*innen im Landkreis München im Einsatz. 46 329 Personen ließen sich bis heute in Mietfragen beraten. Allein im vergangenen Jahr waren es 2443 Bürger, darunter 307 Kinder, die das Angebot in Anspruch genommen haben.

Im Vergleich zum Jahr 2013 hat sich die Zahl der Räumungsklagen von 257 auf 97 und bei den Kündigungen von 278 auf 190 verringert. Der Landkreis arbeitet deutlich vernetzter, um für die Betroffenen Lösungswege zu finden. Die Zusammenarbeit an den Schnittstellen zwischen Wohnungsnotfallhilfe, Schuldnerberatung, Betreuungsstelle und dem Außendienst des Landratsamtes ist enger und noch effektiver geworden. Die Beratung in digitaler Form nimmt mittlerweile fast dreiviertel der Fallzahlen ein. Die Schwerpunkte und das Ziel der präventiven Arbeit ist und bleibt der Erhalt des Wohnraums.

In der Wohnungslosenberatung ist hingegen im Jahr 2023 ein negativer Rekordwert zu verzeichnen: 351 Personen, darunter 114 Kinder, mussten in Unterbringungen eingewiesen werden. Waren es vor zehn Jahren noch 50 Personen, davon 11 Kinder, ist allein die Zahl der Kinder immens gestiegen. Nur als einen kleinen Trost angesichts dieser Entwicklung wertet die AWO Wohnungsnotfallhilfe die Tatsache, dass 34 Prozent der Wohnungslosen 2023 durch Beratung die Unterkünfte wieder verlassen konnten.

Die Zahl derer, die trotz eines eigenen Einkommens/Rente/zusätzlicher Leistungen wohnungslos wurden, liegt weiter hoch: bei 41 Prozent.

Jetzt auch Hilfe bei Messie-Syndrom

Im Bereich ihrer präventiven Arbeit startet die AWO Wohnungsnotfallhilfe 2024 das Modellprojekt „wohnen+ Messie-Syndrom in der Wohnungsnotfallhilfe“ mit dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Denn die Verwahrlosung der Wohnung oder Überfrachtung mit gesammeltem Material kann zur Auflösung des Mietvertrages führen. Das Messie-Syndrom gehört zu den Zwangsstörungen. „Angebote zur Therapie und Heilung haben wir nicht“, sagt Wegido von Wedel vom H-Team München, der die Wohnungsnotfallhilfe beim Aufbau des Angebots unterstützt. Es sei, so Wedel, eine Herausforderung, diesen Menschen zu helfen, weil sie das Angebot anfangs als Bedrohung empfinden. „Es ist vergleichbar mit dem Versuch, Suchtkranken zu helfen, indem man ihnen das Suchtmittel entzieht“, sagt Wedel. Erst wenn es gelinge, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, kann das Entrümpeln in Angriff genommen werden.  „Man muss sich stets bewusst machen, dass es sich um ein Krankheitsbild handelt“, sagt Conny von Reinhardsstoettner, die für die AWO die Messie-Beratung übernommen hat und sich auf die Herausforderung freut.

Die Schuldner- und Insolvenzberatung

Die Mitarbeiter*innen der Schuldner- und Insolvenzberatung sind gefragt. 238 Beratungen wurden im vergangenen Jahr abgeschlossen, hinzu kommen 133, die bei der Datenerhebung noch am Laufen waren. Bei der Insolvenzberatung waren es 95 abgeschlossene Beratungen und 51 noch laufende.

Vor allem die hohen Mieten belasten die Budgetplanung der Verbraucher. Immense Stromnachzahlungen, die sich in Folge der teils monatelangen Aussetzung der Abschlagszahlungen ergeben haben, hatten erhebliche Auswirklungen. Manche Schuldner konnten wegen der Nachzahlung ihren Lebensunterhalt nicht mehr decken.

Im laufenden Jahr sind eine Reihe von Präventionsprojekte geplant, vor allem für Kinder und Jugendliche an den Schulen im Landkreis.

Alte Apotheke etabliert sich

Seit Frühjahr 2023 ist das AWO Familienzentrum Alte Apotheke in Höhenkirchen-Siegertsbrunn zentrale Anlaufstelle und Treffpunkt sowohl für Kinder, Familien aber auch Alleinlebende – unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft. Das Programm ist bunt wie die Lebenswelt der Besucher. Der inklusive Cafétreff, Eltern-Kind-Gruppen, Basar, offener Handarbeitstreff, Yoga, Lesungen und vieles mehr sorgen für Information und Unterhaltung.

Die Alte Apotheke ist auch die Heimat der Zwergerlstube. Hier finden Familien Unterstützung, Information und Beratung.

Alle Informationen sind im beiliegenden Jahresbericht des AWO SozialService zu finden oder auf der Homepage www.awo-kvmucl.de

18.04.2024

AWO Suppenküche macht Station in Unterhaching – Austausch zum Thema Wohnen

Unterhaching – In die Öffentlichkeit gehen und Probleme offen ansprechen – das macht die AWO Wohnungsnotfallhilfe mit ihrer schon traditionellen Suppenküche. Sie findet jedes Jahr in einer anderen Gemeinde des Landkreises München statt. Doch das Thema, das im Mittelpunkt steht, ist immer das gleiche: Wie lässt sich bezahlbarer Wohnraum schaffen? Und der, den es noch gibt, auf Dauer erhalten?

Für Obdach bei dem Treffen, das dieses Mal vor dem Rathaus in Unterhaching stattfand, sorgten die Pfadfinder Royal Rangers. Sie hatten eine Jurte aufgestellt als perfekten Schutz gegen Wind und Regen. Viel soziales Engagement steckte auch hinter der Zubereitung der mexikanischen Gemüsesuppe. Dabei leisteten Mitarbeiter*innen des Fondsfinanz an ihrem SocialDay tatkräftige Unterstützung. Das Unternehmen stellt ihre Mitarbeiter*innen drei Tage im Jahr für soziales Engagement frei. „Es hat uns großen Spaß gemacht, hier mitarbeiten zu dürfen“, sagte Stephanie Haberl und fügte hinzu: „Danke, dass wir dabei sein durften.“ SocialDays seien die Gelegenheit, sich ein Bild davon zu machen, in welchen schwierigen Situationen viele Menschen steckten.

Steigende Mietkosten, höhere Ausgaben für Energie und die täglich benötigten Lebensmittel stellen die Menschen vor Herausforderungen. Am schwersten aber trifft es die, die ihre Wohnung verlieren. Genau das will die FOL, die Fachstelle zur Verhinderung von Obdachlosigkeit, verhindern. Seit 2007 unterstützt sie Menschen in Wohnungsnot.

„Ein sinnvolles Treffen am unsinnigen Donnerstag“, lobte Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer, der den Platz vor dem Rathaus zur Verfügung stellte. Er bedankte sich bei der AWO für „die Anregung zum Austausch über ein so wichtiges Thema“. Otto Bußjäger, Mitglied im Kreistag und Vertreter des Landrats, wundert sich über den Wertewandel in der Gesellschaft. Darüber, dass die Menschen so viele Freunde in Facebook und Instagram hätten, aber keinen Kontakt zum unmittelbaren Nachbarn. Die AWO aber sei mit den Menschen im Gespräch. „Sie steht für Achtsamkeit, Wohlwollen und hat immer ein offenes Ohr für die Anliegen Bedürftiger“, stellte Bußjäger fest.

„Wir wollen sensibilisieren für die Probleme im Landkreis und miteinander ins Gespräch kommen“, sagte AWO Vorstand Michael Germayer. Und Fachbereichsleiter Stefan Wallner hatte eine klare Botschaft an die Politiker und Vertreter der Kommunen: „Wenn gespart werden muss, dann fangen Sie damit bitte nicht unten bei den Ärmsten an.“

Mit dabei waren Kreisrätin und stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche, Kreisrat und stellvertretender Landrat Christoph Nadler, Gemeinderätin Evi Karbaumer und 2. Bürgermeisterin Johanna Zapf, Klawotte-Leitung Gabriela Goltios, Gemeinderätin Sabine Schmierl sowie die AWO Ortsvorsitzende Waltraud Rensch.

14.02.2024